Klassiker mit zahlreichen Innovationen

Aus den Büros dieser Welt ist Microsoft Office nicht mehr wegzudenken. Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum der Software präsentiert der US-Hersteller Microsoft die neueste Version seiner Büro-Suite.

Ende April war der weltweite Verkaufsstart des neuen Office 2010. Zunächst nur für Unternehmenskunden, ab Juni kommt die Software dann auch für Privatanwender in den Handel.

Codename „Office 14“

Bereits 2006 begannen die Software-Entwickler in der Microsoft-Zentrale in Redmont im US-Bundesstaat Washington mit der Arbeit an „Office 14“. So lautet der interne Codenamen, obwohl es sich streng genommen erst um die 13. Version der Büro-Suite seit der Produkteinführung im Jahr 1990 handelt. Aber Software-Entwickler sind auch nur Menschen, und so verzichtete man in Redmont auf die unbeliebte dreizehn.

Die Veränderung, die gegenüber der Vorgängerversion Office 2007 am stärksten ins Auge fällt, ist die konsequent vereinheitlichte Benutzeroberfläche. Alle Teilanwendungen haben jetzt das gleiche „Look & Feel“.

Verbindung zu Facebook & Co.

Office 2010 ist elementarer Bestandteil der Microsoft-Vision „Das neue Arbeiten“, das einem veränderten Kommunikationsverhalten Rechnung trägt. Hierzu gehört vor allem die forcierte Anbindung ans Internet. So lassen sich mit dem „Outlook Social Connector“ soziale Netzwerke, wie Xing oder Facebook, direkt in die Mail- und Kontakt-Funktionen von Outlook integrieren.

Xing hat bereits ein Plug-in vorgestellt, mit dem Profilbilder, Firmendaten und andere Informationen aus der Xing-Datenbank in Outlook übernommen werden können. Ändert sich die Handynummer oder E-Mail-Adresse eines Kontaktes, gleicht das Tool die Daten automatisch ab.

Microsoft setzt auf Cloud Computing

Viele Anwender wollen immer und überall produktiv arbeiten, Dokumente gemeinsam mit Kollegen bearbeiten, oder ihren Kunden PowerPoint-Präsentation zeigen – obwohl diese am anderen Ende der Welt sitzen. Die Microsoft-Strategen haben die Zeichen der Zeit erkannt und stellen Office 2010 erstmals neben der traditionellen Client-Version auch als Web-Applikation zur Verfügung. So kann der Nutzer direkt im Webbrowser Word-Texte verfassen oder Excel-Kalkulationen durchführen. Unternehmen dürfen die sogenannten „Office Web Apps“ auf ihren eigenen Servern betreiben, Privatanwendern erhalten den Zugriff über den kostenlosen Microsoft-Dienst „SkyDrive“.

Integrierte Bild- und Videobearbeitung

Adobe Photoshop kann das neue Office-Paket zwar nicht Konkurrenz machen, aber die neuen grundlegenden Funktionen zur Bildbearbeitung können sich durchaus sehen lassen. So kann der Nutzer direkt in den Office-Anwendungen Farbe und Kontrast von Bildern anpassen, Bildabschnitte freistellen oder Bildeffekte einfügen. Selbst Videoclips lassen sich bearbeiten und schneiden.

Nach Auskunft von Microsoft läuft Office 2010 auch auf Rechnern mit Windows XP und den häufig bei Netbooks eingesetzten Intel Atom-Prozessoren stabil. Wer mindestens zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und Windows 7 zur Verfügung hat, wird aber weitaus mehr Spaß beim flotten Arbeiten mit dem neuen Software-Paket haben.

Frank Vollmer

Erschienen in: Wirtschaft regional, 22. Mai 2010